Marktforschung in Zeiten von Corona: Vieles ist weiterhin möglich!

Die Corona-Pandemie stellt auch die Research-Branche vor große Herausforderungen.
Aktuell prägen viele offene Fragen und Unsicherheiten unsere Branche. Daher möchten wir Ihnen hier eine gute Orientierung an die Hand geben.

Eine positive Nachricht vorab: Die Forschungswelt dreht sich weiter! Es existieren weiterhin viele Möglichkeiten, um auch in dieser ungewohnten Zeit, kreativ, erfolgreich und nutzenstiftend zu forschen. Im Folgenden haben wir für Sie ein paar Fragen beantwortet, die unsere Kunden derzeit vermehrt stellen. Bei weiteren Fragen melden Sie sich gerne bei uns.

Welche Erhebungsmethoden lassen sich aktuell gut einsetzen?

Vor dem Hintergrund des allgemeinen Gebotes zur „räumlichen Distanzierung“ ist es in den nächsten Wochen erforderlich, auf persönliche Interviews und Gruppendiskussionen zu verzichten und diese durch Online-Lösungen und telefonische Kanäle zu ersetzen.

Die folgenden Methoden haben wir auch bereits in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt und können daher hier auf eine breite Erfahrung zurückgreifen, um die Validität und Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu sichern.

Qualitative Forschung

F2F-Tiefeninterviews oder klassische Fokusgruppen können problemlos auf Online- und telefonische Kanäle umgestellt werden.

  • Statt persönlichen F2F-Interviews: Qualitative Telefoninterviews oder auch Skype-/Web-Video-Interviews sind eine besonders pragmatische und effiziente Lösung.
  • Statt Fokusgruppen vor Ort: Video-Online-Gruppendiskussionen oder auch mehrtägige Online-Communities und Online-Tagebücher sind bewährte Methoden. Auch hier lassen sich kreative Methoden, visuelle und auditive Stimuli, explizite und implizite Methoden sehr gut einsetzen.

Ihre qualitativen Forschungsanliegen müssen also nicht liegenbleiben. Jede Krise bietet auch eine Chance, im Bereich der qualitativen Forschung Neues und bisher Ungewohntes auszuprobieren. Sprechen Sie uns daher gerne an oder schicken Sie eine E-Mail an: info@heuteundmorgen.de

Wir beraten Sie gerne und schicken Ihnen auf Wunsch auch ein Infopaper zu qualitativen Online-Methoden zu!

Quantitative Forschung

  • CATI-Interviews wie Online-Befragungen via Kundenpanels sind unverändert einsetzbar.

Grundsätzlich zeigt unsere Erfahrung aus der letzten Zeit: Sowohl die Erreichbarkeit der Probanden, ihre Teilnahmebereitschaft und die Antwortqualität sind aktuell besonders hoch. Dies gilt grundsätzlich für sämtliche räumlich-distanten Kanäle – und in besonderer Weise für Telefoninterviews.

Auch hier gilt: Nichts an erforderlichen und geplanten Forschungsvorhaben muss und sollte liegenbleiben. Erforderliche Adaptionen werden nach individueller Beratung und wo notwendig vorgenommen. Sprechen Sie uns auch hier gerne an, wir beraten Sie gerne!

Sind die Befragungsergebnisse aktuell überhaupt valide? Inwiefern wirkt sich die Corona-Krise auf das Antwortverhalten der Befragten aus?

Grundsätzlich kann die Validität auch jetzt gut gesichert werden. Im Einzelfall ist dies von Befragungszielen und Befragungsthemen abhängig. Hier gibt es einiges zu beachten, was wir im Gespräch mit unseren Kunden jeweils spezifisch klären.

Insgesamt stellen wir fest, dass im B2C- wie im B2B-Bereich auch aktuell valide Antworten erwartet werden können. Aktuell sprechen die Menschen gerne über andere als nur krisenbezogene Themen. Und lassen sich daher gerne auf Interviews ein, wenn diese professionell, kompetent, achtsam und mit dem notwendigen Maß an Empathie geführt werden. Zudem bauen wir derzeit auch coronaspezifische Fragen zur Validitätskontrolle mit ein.
Speziell Themen, die in direkterem Zusammenhang zur Krise und deren Auswirkungen stehen (z.B. übliches Einkaufsverhalten, Freizeitaktivitäten, gewohntes Medienverhalten), laufen derzeit allerdings Gefahr, verzerrt zu werden.

Was ist mit laufenden Tracking-Studien und Monitorings? Sollten diese besser pausieren?

In manchen Tracking-Studien ist es gerade gewollt, den Effekt der gegenwärtigen Situation – und auch damit verbundene Zukunftsprojektionen – messen und verstehen zu können. Hier erweist sich beispielsweise die Robustheit eines Markenimages oder eines Zielgruppenprofils. Daher sind solche Erhebungen auch und insbesondere dann valide, wenn sie den Effekt der gegenwärtigen Situation in den Antworten abbilden.

Gibt es aktuell Themen und Zielgruppen, die sich besonders gut befragen lassen?

Ja. Unsere eigenen aktuellen Erfahrungen zeigen, dass viele Zielgruppen derzeit sogar besser erreichbar sind als zu normalen Zeiten. Dies gilt insbesondere auch für B2C. Viele Menschen sind aktuell zu Hause bzw. im Homeoffice, einige suchen auch nach Wegen, eine gewisse „Langeweile“ zu überbrücken. Die Erreichbarkeit über Telefon oder Online und die Antwortbereitschaft sind signifikant erhöht. So sind momentan z.B. junge Leute deutlich besser erreichbar als sonst.

Die Corona-Krise generiert zudem auch neuen Forschungsbedarf, um die Auswirkungen der Krise zu verstehen und um sich auf eine kommende Rückkehr zur Normalität vorzubereiten:

Welche Änderungen gibt es – kurz-, mittel- und vielleicht sogar langfristig – in den Werten und Einstellungen der Menschen, in ihren Wahrnehmungen von Marken, Produkten und Themen?
Ändert sich die Gesellschaft, ändert sich der Konsument oder Mediennutzer? Welchen aktuellen Einfluss hat die Corona-Krise auf das Konsum- und Medienverhalten der Zielgruppen? Welche langfristigen Effekte und Bedarfe sind zu erwarten?

Was an Themen und Befragungsgruppen lässt sich aktuell weniger gut beforschen?

Diese Frage lässt sich nur im Einzelfall und im konkreten Befragungskontext beantworten. Es kommt hier vor allem darauf an, ob man den Effekt der Krise „herausrechnen“ möchte, weil man annimmt, dass dieser nicht von Dauer sein wird, oder ob man gerade diesen Effekt erkennen und verstehen möchte.

In bestimmten Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Pfleger, Handwerker, allg. sog. systemrelevante Gruppen) wirkt sich die Corona-Krise negativ auf die Rekrutierung aus. Andererseits ist die Teilnahmebereitschaft von B2C-Probanden und anderen Berufsgruppen aktuell zu vielen Themen verstärkt, da die Menschen mehr Zeit haben und das Bedürfnis nach krisenjenseitiger Abwechslung und auch Ablenkung verspüren.

Die Entscheidung für eine Marktforschung während der Corona-Pandemie hängt also vom Thema und der Zielgruppe in Bezug auf das jeweilige Erkenntnisinteresse ab. Hier gibt es kein einfaches Patentrezept. Dies sollte vielmehr Gegenstand eines offenen (und aktuell telefonisch zu führenden) Beratungsgesprächs sein, zu dem unsere erfahrenen Experten Sie herzlich einladen.

Wie können Kick-Off-Besprechungen stattfinden? Wie die Ergebnisse präsentiert werden? Und ist die Projektbetreuung bei HEUTE UND MORGEN gesichert?

Wir haben bei HEUTE UND MORGEN größtenteils auf Homeoffice-Lösungen umgestellt, unter strikter Beibehaltung der Sicherheitsstandards und des Datenschutzes. Bei Briefing-Konferenzen und Präsentationen sind wir größtenteils auf Methoden via Skype oder Microsoft Teams übergegangen. Beide Kanäle bieten sehr gute Möglichkeiten für Kick-Offs, zur Onlinepräsentation und zur gemeinsamen Diskussion. Je nach Bedingungen auf Kundenseite können wir flexibel auch andere Web-Plattformen nutzen. Mit der räumlichen Trennung unserer Mitarbeiter und weiteren Maßnahmen garantieren wir zudem, dass unser Geschäftsbetrieb insgesamt auch unter erschwerten Bedingungen zuverlässig aufrechterhalten wird!

Wie lautet unser Fazit?

Es gibt viele bewährte und kreative Möglichkeiten wichtige und relevante Insights auch in Zeiten von Corona zu gewinnen.
Als Forschungspartner möchten wir daher auch jetzt in einem guten und engen – wenn auch vorübergehend räumlich distanteren – Kontakt mit Ihnen bleiben und zusammen individuelle und maßgeschneiderte Forschungs- und Beratungslösungen planen und umsetzen. Dabei haben wir ein wachsames Auge auf weitere Entwicklungen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es aus methodischer wie inhaltlicher Sicht keine Gründe, die Marktforschung generell einzustellen. Im Gegenteil bieten sich unter aller Belastung derzeit auch eine Reihe neuer Chancen.

Zu guter Letzt: Herausforderungen sind dafür da, angenommen und gelöst zu werden.
Mit Zuversicht, Achtsamkeit und Mut. Wir sind zuversichtlich, dass uns dies auch gemeinsam gelingt. Bleiben Sie gesund, passen Sie auf sich und andere auf. Verlieren Sie auch nicht Ihre Freude und Ihr Lächeln! Und melden Sie sich bei weiteren Fragen jederzeit gerne bei uns!

Viele herzliche Grüße
Ihr Team von HEUTE UND MORGEN